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Steigerungspotenzial für geringe Margen

5. Dezember 2024 – Das Fintech Objectway bietet Unterstützung für Vermögensverwalter und Asset Manager.

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Mit organischem Wachstum und Zukäufen ist das Fintech Objectway zu einem der führenden Anbieter von Software und Dienstleistungen für Banken, Vermögensverwalter und Wealth Manager aufgestiegen. Die zunehmende Digitalisierung der Bankenwelt wird für weiteres Wachstum sorgen.

Der normale Bankkunde kennt Objectway nicht. Das Unternehmen agiert im Hintergrund – dort, wo es um die Vereinfachung der Kommunikation mit der Bank im digitalen Zeitalter geht, oder bei der Verbesserung der innerbetrieblichen Abläufe in den Banken. Sind solche Vorgänge skalierbar, wird die Wertschöpfungskette innerhalb der Banken gestärkt. Das kann durchaus eine höhere Rendite für den Kunden bringen, gerade in diesen Zeiten, in denen sich die Zinsen auf das finanzielle Guthaben so langsam wieder erholen. Vor über 30 Jahren in Mailand gegründet, ist aus dem italienischen Start-up mittlerweile ein schlagkräftiges mittelständisches Unternehmen auch im deutschsprachigen Raum geworden, das sich zum Softwareentwickler und IT-Dienstleister für Banken, Vermögensverwalter und Assetmanager entwickelt hat und sogenannte Backbone-Lösungen sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene ermöglicht. Inzwischen zählt das Unternehmen zu den 100 größten Fintechanbietern weltweit.

Erfolgreiche Übernahme eines führenden Anbieters von Kernbankensystemen

Ermöglicht hat den Erfolg im deutschsprachigen Raum auch die 2021 erfolgte Übernahme des Unternehmens Die Software aus dem bayerischen Ebersberg und damit des führenden deutschen Herstellers von Kernbankensystemen, dessen modulare Plattformbauweise es dem italienischen Unternehmen ermöglichte, mit seinen spezifischen Lösungen anzudocken: „Objectway konnte damit seine eigenen Spitzentechnologien mit den Lösungen unseres deutschen Unternehmens integrieren und damit eine vielseitige Banking-Suite schaffen“, so Luigi Marciano, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Objectway Group. „Die Integration von Die Software ist gelungen“, ergänzt Karl im Brahm, der seit Anfang 2022 die Geschäfte in der DACH-Region leitet und zuvor unter anderem zwei Onlinebroker mitgegründet hatte. Gemeinsam gelang eine stärkere Marktdurchdringung, die integrierten Softwarelösungen finden jetzt bei Banken auch in Italien, Benelux und Großbritannien Anwendung, der Gesamtumsatz der Gruppe stieg seither auf über 100 Mio. EUR. Zeit zum Durchatmen bleibt aber nicht: „Die zunehmende Regulatorik im Bankenwesen macht auch vor uns nicht halt. Nehmen wir das Beispiel des CSR-Reportings, wo Lösungen gesucht werden, wie die Umweltauflagen etwa mit der Optimierung von Reisekosten erfüllt werden können. Die Kunden fordern mehr Transparenz in der Ansprache. Auch das Thema Cybersecurity wird zukünftig an Bedeutung gewinnen“, schildert im Brahm die künftigen Anforderungen an Softwareentwicklungen.

Finanzbildung für Jüngere gewinnt an Bedeutung

Dabei sollten aber in erster Linie die Kunden im Mittelpunkt stehen. „Heute reicht es nicht mehr aus, dass Banken lediglich gute Finanzprodukte anbieten. Zwar bleibt die Grundlage der Vermögensberatung – Budgetverfolgung, Vermeidung von Kontoüberziehungen und das Erreichen von Sparzielen – bestehen, doch die Ansprüche gehen deutlich darüber hinaus“, sagt im Brahm. Anleger wünschten sich heute ein professionelles Schuldenmanagement sowie eine Verlinkung zu ergänzenden Dienstleistungen und alternativen Anlagen wie Versicherungen, tokenisierten Vermögenswerten, Immobilien und Kunst. Vor allem aber spielt die Finanzbildung eine immer wichtigere Rolle. „Durch die Integration von Finanzbildung in ihr Kerngeschäft können Banken nicht nur das Vertrauen ihrer Kunden stärken, sondern auch deren finanzielle Gesundheit fördern, was wiederum deren Image in puncto Nachhaltigkeit stärkt. Besonders junge Anleger wollen hier von ihren Banken an die Hand genommen und finanziell ausgebildet werden“, so im Brahm. Herausfordernd dabei sei vor allem, dass jüngere Anleger zumeist mit 10.000 bis 20.000 EUR starten, was einen erheblichen Mehraufwand im Gegensatz zu der Betreuung älterer Anleger mit sich bringt. Vollständig digitale Akteure – sogenannte Neobroker – beginnen schon mit einer monatlichen Anlagesumme von 50 EUR und üben damit ebenfalls einen Druck auf die etablierten Privatbanken aus. Für Objectway stehen die Chancen auf weiteres Wachstum gut. In der Zukunft will der Mittelständler weiter sowohl organisch als auch anorganisch wachsen, wenn sich die Möglichkeit für geeignete Zukäufe ergibt.

„Die Aktienrente wird die Finanzbranche grundlegend verändern“

Interview mit Karl im Brahm, Geschäftsführer DACH-Region, Objectway

Unternehmeredition: Es kursieren Vorschläge, zur langfristigen Stabilisierung der Rente einen Teil der staatlichen Rente am Kapitalmarkt zu investieren. Bis 2035 soll dazu ein Kapitalstock von 200 Mrd. EUR aufgebaut werden. Sind die deutschen Finanzinstitute dafür gerüstet?

Karl im Brahm: Ein solches Konzept könnte nicht nur das Rentensystem stärken, sondern auch die private Vermögensverwaltung revolutionieren und die Finanzbranche grundlegend verändern. Gerade junge Anleger sehen Aktien als Weg, um finanziellen Engpässen im Alter vorzubeugen. Der Trend zeigt, dass deutsche Investoren zunehmend moderne Anlagestrategien nach dem Vorbild anderer Länder wie Großbritannien akzeptieren, wo die Altersvorsorge fest in den Private-Wealth-Sektor integriert ist. Allerdings werden nur die Finanzinstitute davon profitieren, die ausreichend digitalisiert sind.

Unternehmeredition: Wird die gesamte Vermögensberatung zukünftig nur noch digital erfolgen?

Karl im Brahm: Natürlich gibt es einen Run auf die sogenannten Neobanken, wo alle Prozesse nur noch digital ablaufen – aber gerade im Bereich der Vermögensverwaltung findet Beratung nach wie vor im Einzelgespräch statt. Das ist eine Chance für die Privatbanken, die ebenfalls jüngere Kunden gewinnen wollen. Hier gilt es, die internen Prozesse im Zuge der Digitalisierung zu beschleunigen, um die Marge zu erhalten oder sogar zu erhöhen.

Unternehmeredition: Welche Rolle kann dabei der Einsatz von KI spielen?

Karl im Brahm: Banken nutzen KI bisweilen hauptsächlich zur Steigerung der Effizienz und nicht zur Erzielung von Einnahmen. Vor allem die generative KI kann die Rolle des Beraters stärken und Unterstützung bei der Innovation des Angebots und der Personalisierung von Kundenbeziehungen bieten. Allerdings kämpfen die meisten Banken immer noch mit Fragen des Datenschutzes und mit Vorurteilen über den Einsatz von KI. Dabei hat gerade generative KI das Potenzial, einen Wert bis zu 340 Mrd. USD zu generieren. Das stellt immerhin einen Anteil von 4,7% des gesamten Branchenumsatzes dar.

Objectway Blue quote

Banken nutzen KI bisweilen hauptsächlich zur Steigerung der Effizienz und nicht zur Erzielung von Einnahmen. Vor allem die generative KI kann die Rolle des Beraters stärken und Unterstützung bei der Innovation des Angebots und der Personalisierung von Kundenbeziehungen bieten.

Testimonial

Karl im Brahm

CEO DACH Region, Objectway